Mostre, Germania, Berlin, 19 October 2013
Berlin | Codex
Analog schwarz-weiß Fotografien von DS Allen

Austellung: 19 Oktober – 30 November 2013 | Donnerstag – Samstag von 15 – 19 Uhr und nach telefonischer
Absprache unter 030 443 7178. Der Künstler wird jeden Samstag amwesend sein.

Galerie F92 | Nachbarschaftshaus Pfefferwerk am Teutoburger Platz | Fehrbelliner Str. 92 | 10119 Berlin

Vernissage: 18 Oktober 2013 ab 20.00 Uhr | Zur Ausstellung spricht Reinhard Kraetzer.

In den Fotografien von DS Allen spielt das traditionelle Handwerk der Fotografie eine wichtige Rolle. Durch die digitalen
Techniken und elektronischen Medien kann man oft nicht unterscheiden zwischen Wirklichkeit und zwischen Sein und
Schein, zwischen Fake und Original in der Fotografie deshalb verwendet Allen die “konkreten” Materialien der analogen
Fotografie. Diese analogen Materialien “zeigen”, daß das, was man auf den Fotos sehen kann, real da war bzw. noch
da ist. Kein Motiv entspringt dem Zufall, sondern jedes festgehaltene Detail ist genau durchdacht und komponiert.

DS Allen hat im Verlauf vieler Jahre in Berlin seine fotografische Heimat gefunden. Mit der einzigartigen Architektur, der
vitalen Dynamik und der reichen Alltagskultur ist Berlin zum Ausgangspunkt seines ständigen Projekts: Berlin | Codex
geworden. Die Fotos des gebürtigen Londoners sind geprägt von experimenteller Gestaltung. Sie offenbaren seine
Fähigkeit, Alltägliches in faszinierende Bildrätsel zu verwandeln. Starke schwarz-weiß Kontaste, das Spiel mit Formen,
Konturen, Flächen und Konstruktionen ergeben eindrucksvolle Stadtbilder von künstlerischem Wert, in denen Geschichte
und Gegenwart ineinander fließen.

In langen Spaziergängen untersucht DS Allen die Dinge buchstäblich vor seiner Haustür, wo immer er gerade wohnt
und arbeitet. Dabei geht es ihm zu aller erst um das intensive Erlebnis. Inzwischen ist Berlin für den Künstler eine
lebenslange Liebesbeziehung geworden. Er dokumentiert seine Eindrücke auf Streifzügen, ohne sie zu kontextualisieren
oder das gängige Bildrepertoire zu wiederholen. Es bleibt immer eine geheimnisvolle Grundstimmung spürbar.
Die Geschwindigkeit der urbanen Veränderung ist für DS Allen eine Herausforderung, der er sich stellt. Das Bild der
Stadt verändert sich in jedem Moment. Denken wir über die Beziehung der urbanen Veränderung zwischen dem
gebauten und der Veränderbarkeit nach und eröffnen uns diese Beziehung als einen Vorstellungsraum, so ist es genau
jener Raum, in dem sich die Momentaufnahmen von DS Allen ereignen.

Allen führt uns beim Betrachten seiner Berliner Fotografien drei entscheidende Merkmale der Fotografie vor Augen,
erstens: die Augentäuschung (Trompe l’oeil) durch die Perspektive; zweitens, daß eine subjektive Selektion im
fotografischen Sinne stattfindet; und drittens vermag ein Foto lediglich einen Ausschnitt dieses Blickes wiederzugeben,
denn der Fotoapparat schneidet ein Teilstück aus einem viel größeren Feld aus und reißt damit das Bild aus dem
Zusammenhang

Die Ausstellung in der Galerie F92 wird still und zurückhaltend sein. Nichts schreit einen an, keine enorm großen
Formate, keine großen Emotionen, sondern die betörend schlichte Präzision eines Künstlers. Die wunderbaren Silber-
Gelatine- Prints unterstützen diese Stimmung durch Perfektion.

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